Ganz unabhängig vom Spielzeug selbst, kann derzeit ganz klar hervorgehoben werden, dass die Materialfrage ein Game-Changer geworden ist. Der Trend führt weg vom Plastik, das jahrzehntelang wie selbstverständlich für alle Arten von Spielzeug verwendet wurde. Die Erwartung von Nachhaltigkeit und ökologischer Unbedenklichkeit hat Einzug gehalten.
Statt Kunststoffen auf Mineralölbasis sucht der Käufer von Spielzeug nun Objekte aus umweltfreundlichen Materialien, wozu viele Holzarten (bevorzugt einheimische Sorten, natürlich nicht tropische Hölzer) gehören, aber auch neuartige Kunststoffe aus natürlichen Grundstoffen. Sie werden gewonnen aus pflanzlichem Material mit viel Stärkeanteil oder Cellulose. Dazu gehören Mais, Miscanthus, Ölsaaten. Bambus als schnell wachsende, unproblematische Pflanze zählt ebenso zu den neuen, umweltfreundlichen Materialien für Spielzeug aller Art.
Roboterinvasion 2.0
Futuristisches Spielzeug hat es schon vor 50, 60 Jahren gegeben, in Form von recht plumpen Robotern mit Batterieantrieb. Auch heute sind Spielzeugroboter beliebt, gerade bei Jungs, wirken aber weniger unbeholfen und sind im Unterschied zu ihren ‚Vorfahren‘ mitunter lernfähig. Die Geräte können jetzt programmiert werden, haben eventuell eine Steuerung über eine App auf dem Kinder-Smartphone und laden dazu ein, spielerisch die Steuerung über Befehle zu erlernen. Damit stehen sie weit über den frühen Roboterfiguren vor Jahrzehnten, die nur lineare Bewegungen drauf hatten und vielleicht noch ein paar Lichter blinken ließen. Kindergeräte tasten sich jetzt auch vor in Virtual Reality- und Augmented Reality Anwendungen, auch wenn es sorgenvolle Elternblicke geben dürfte, ob ihre Sprösslinge nicht zu weit in diese Faszinosa abtauchen werden.
Inklusion, Diversität ziehen ins Kinderzimmer ein
Überhaupt versuchen Spielzeuge heute weniger zu unterhalten, sondern lassen einen stärkeren Imperativ nach ‚Nützlichkeit für das Lernen‘ erkennen. Das spiegelt wieder, dass moderne Eltern hohen Wert auf Steigerung der Effizienz ihrer Kinder legen und Nachdruck ausüben, ob’s den Kindern jetzt gefällt oder nicht. Der Trend ist, alles im Bereich von STEM zu fördern – das sind Kompetenzen zu Wissenschaft, Technologie, Ingenieurwesen, Mathematik. Kreative Baukästen und Experiment-Laborsets gehen in diese Richtung. Was figürliche Darstellungen im Spielzeug angeht, Puppen und Figurensets aller Art, sieht man einen Trend hin zur Inklusion, statt ‚Idealtypen‘ dargestellt zu sehen. Auch das ein Echo aktueller gesellschaftlicher Debatten.
Aus Alt mach Neu – Retro geht immer
Wer alledem nichts abgewinnen kann, für den finden sich immer noch Beispiele von Retro-Spielzeug, das in Neuauflagen, sanft modernisiert, erneut auf den weihnachtlichen Gabentisch 2023 strebt.
